Das schwache Weib in der Justiz

Das Buch von Eva Engelken, “111 Gründe, Anwälte zu hassen” ist bereits in diversen Anwaltsforen etc. besprochen worden. Die Autorin hat – insbesondere als Anwaltstochter – tiefe Einblicke in die Welt der Justiz.
Sehr hübsch hat der Kollege Nebgen sich hier zu den 10 in der “Bild” veröffentlichten Tipps geäußert. Alle bewegen sich im Bereich der Binsenweisheiten und die Befolgung wird dazu führen, dass Sie von Ihrem Anwalt gehasst werden.

Tipp acht führt bei mir zu Bluthochdruck!

“8. Wenn Sie auf Mitleid hoffen, sind Sie bei Anwältinnen besser dran!
Ausnahmen bestätigen die Regel, aber die lautet derzeit noch: Anwältinnen sind eher als ihre männlichen Kollegen bereit, bei armen Mandanten auf das Honorar zu verzichten. Darauf hat Rechtsanwältin Mechtild Düsing, Vorstandsmitglied im Deutschen Anwaltverein, vor Kurzem hingewiesen. Außerdem tun sich Anwältinnen bislang noch schwerer als Anwälte damit, hohe Honorare zu fordern. Das bedeutet, dass Sie bei den rechtskundigen Damen unter Umständen günstiger wegkommen als bei den Herren.”

(Quelle: www.bild.de)

 

Mir bleibt der Mund offen stehen, und wenn ich ihn wieder bewegen kann, kommt da: “Verdammte sexistische Kacke!” raus. Anwältinnen machen natürlich vorrangig Familienrecht oder vertreten arme Opfer, und wenn man als Mandant lange genug was von der kranken Oma und der toten Katze erzählt, dann bekommt man die Dienstleistung gratis. Beim harten, erfolgsorientierten Männchen hingegen fliegen Sie als armer Schlucker raus! Der männliche Kollege muss nämlich seinen Aston Martin volltanken, während die Anwältin sicher eh vom Einkommen ihres Mannes lebt und die Anwaltstätigkeit als eine Art Hobby betreibt.  Klar.

MistDabei lässt der Tipp außer Acht, dass es für wirklich arme Menschen unter Umständen Beratungshilfe und/oder Prozesskostenhilfe gibt. Im Übrigen tun sich zahlreiche Kolleginnen und auch ich nicht schwer damit, ein angemessenes Honorar zu verlangen. Wer mir mit der Äußerung:”Ist viel Geld pro Stunde für so junge Frau!” kommt und handeln will, der fliegt hier raus.

Basta! Böse, kalte Strafverteidigerin hat gesprochen!

4 Gedanken zu „Das schwache Weib in der Justiz

  1. Also ich weine stets in Hauptverhandlungen vor Vorsitzenden Richterinnen. Spätestens im Plädoyer kostet mich dieser Einsatz eine halbe Packung Taschentücher. Und was soll ich sagen? Es beschert eine fantastische Erfolgsquote.

  2. Also ich verzichte ja grundsätzlich überhaupt auf´s Honorar, wenn die Mandantin nur jung und hübsch, und der Rock kurz genug ist. Schließlich sind Männer ja genauso vorhersehbar wie Frauen. Der von der Bild-Zeitung gut beratene Mandant muss eben nur andere Knöpfe drücken!

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